Allgemeines über Alpakas, Gesundheit und Erste Hilfe

 

Alpakas regulieren ihre Temperatur durch die Abgabe über den Körper (Ventilationsstellung beachten).

Ihre Körpertemperatur beträgt 37° -39° Grad, die Atemfrequenz liegt zwischen 10-30 1/Min. und der

Herzschlag beläuft sich auf 60-90 Schläge in der Minute. Sie haben wie alle Kameliden eine unregelmäßige

Wasseraufnahme und müssen aus diesem Grund immer genügend Wasser zur Verfügung haben.

Sie sind Herden- und Fluchttiere, deshalb ist in der Herden wie auch beim Verladen auf das Leittier zu achten.

Stressanzeichen äußern sich oft durch lautes Schreien und extremes Pinkeln

Da Alpakas Wiederkäuer sind werden auch die Liegepausen dazu genutzt, dabei legen sie sich in 3 Stufen ab

(vorn, hinten, vorn). Durch diesen Bewegungsablauf sollen Alpakas immer von hinten hochgetrieben werden.

Gestörtes Allgemeinbefinden:

·         Schwäche (Hals zieht sich nach hinten)

·         Seitenlage (sofern nicht trächtig)

·         Hohe Atemfrequenz, Mundatmung

·         Speicheln, Verweigerung von Futter

·         aufgeriebener Bauch, starke Lahmheit

 

Ausrüstung und Erste Hilfe

·         Kranke Tiere absondern

·         Verbandszeug, Schere, Pflaster, saubere Tücher, Desinfektionsspray, Handy, Taschenlampe,

·         Einmalhandschuhe, Spritzen Ersatz Führleine mit Ring, Pinzette, Wasser (Kanister)

Schock Zustand:

·         Hals Strecken, Kontrolle der Zungenlage, Nasenlöcher freihalten

·         Bei einem Hitzeschock am Bauch Kühlen

Wunden:

·         Oberflächlich: nur leicht blutend – Blauspray f. Tiere

·         Tief: stärkere Blutung – Fingerdruck verwenden

·         Große Wunden: Druckverband, abbinden (vorsichtig sein, auf die Durchblutung achten).

·         Brüche: vorsichtig Lagern, offene Brüche mit einem Schutzverband versehen.

·         Augenverletzungen: mit einer Spritze ausspülen.

Dieser Artikel wurde nach bestem Wissen zusammengestellt. Er soll einen kleinen Überblick über den Transport

von Alpakas sowie bei der Ersten Hilfe bieten. Wichtig ist, den Tierarzt rechtzeitig zu benachrichtigen.

 

Transport von Alpakas  

 

Für den gewerblichen Transport von Alpakas benötigt man einen Befähigungsnachweis. Dieser kann durch

den Nachweis einer Transportschulung bei dem zuständigen Landratsamt/Veterinäramt beantragt werden.

Es gibt den:

Transporttyp 1 – kurze Strecken, bzw. unter 8 Stunden

Transporttyp 2 – lange Strecken, über 8 Stunden, EU einheitliche Zulassung, meldepflichtig

 

Ausnahmen:        Heimtiere, nicht in Verbindung mit gewerblichen Tätigkeiten. Transport vom eigenen Hof im Umkreis von 50 Km. Fahrt zum Tierarzt.

 

Die Transporte sollten so kurz wie möglich und die Tiere transportfähig (gesund) sein. Es muss mit

einem verletzungssicheren Transportmittel (Tieranhänger, gr. Van etc.) und mit sachkundigem Personal

transportiert werden. Dabei ist auf ausreichend Platz, Futter und Wasser zu achten.

Das Transportpapier muss vor dem Start ausgefüllt und mitgeführt werden. Im Transportpapier sind der

Eigentümer, die Herkunft, der Versandort, Tag u. Uhrzeit sowie der Bestimmungsort und die Dauer der

Beförderung einzutragen.

 

Verladung und Transport:

·         Alpakas und Lamas ab 6 Mon., mit Halfter, nicht anbinden, nur zum fixieren bei Notfällen gedacht

·         Genügend Raum zum Stehen u. Liegen, Einstreu verwenden

·         Platzbedarf Lama 1,50m (Schlafstellung 1,80m) x 0,60m, Alpaka 1,00m (Schlafstellung 1,30m) x 0,40m, Kamel 3,00m (Schlafstellung 4,00m) x 0,75

·         Langzeittransporte müssen mit Schlafmöglichkeit berechnet sein

·         Fahrzeug- bzw. Außentemperatur 5-30° Grad, über 30°Grad wird es

für die Tiere unangenehm bzw. gefährlich ( Hitzestau).

·         Rutschfester Boden mit Einstreu (Einstreu ist zur Urinaufnahme, Vorschrift)

·         Trennung der Tiere nach Hengst, Stute oder Muttertier mit Cria

·         Korrekter Umgang (kein schlagen od. ähnliches)

·         Bei der Verladung ist ein Licht im Anhänger vorteilhaft

·         Ein zusätzliches Gitter zwischen Tier und Anhängerklappe (empfehlenswert)

·         Plakat Lebende Tiere muss deutlich sichtbar zu lesen sein

·         Heu und Wasser mindestens alle 8 Stunden, besser jedoch zur freien Verfügung

·         Bei Saugfohlen, je nach Alter, alle 1-3 Stunden eine Pause zum säugen einlegen.

 

Transportverbote für Tiere -  außer der Fahrt zum Tierarzt:

·         Tiere die sich nicht alleine bewegen können, mit gr. Wunden, hochträchtige Stuten, bis 7 Tage nach der Geburt, neugeborene Fohlen die nicht alleine trinken,

 

Die hier aufgeführten Punkte wurden vom Aelas im Rahmen einer Transportschulung in Ilshofen vorgetragen

und  ersetzten natürlich keine Schulungsteilnahme.

 

M.Engler